Comic Radio Show

Love As A Foreign Language #1

Rezensionen / Mangas
geschrieben von M.Hüster am 19.04.2007, 00:00 Uhr

Schöner „Amerimanga“ bei Modern Tales


Love As A Foreign Language #1Seit 2000 ist der eidalon Verlag im Comic-Geschäft und hat seine Marktnische im Bereich des amerikanischen Independent-Comics + Mangas von amerikanischen Autoren gefunden: Speziell Comics von Verlagen wie ONI Press, die in den letzten Jahren den Independent-Markt modernisiert haben. 2006 wurde mit Modern Tales das erste Unterlabel gegründet, unter dem jetzt alle amerikanischen Independent-Comics erscheinen. Einer dieser Serien im Programm des Labels Modern Tales ist „Love As A Foreign Language” von J. Torres und Eric Kim.

Die romantische Komödie dreht sich um den jungen kanadischen Lehrer Joel der nach dem Studium nach Südkorea gegangen ist, um an einer der vielen Privatschulen des Landes Englisch zu unterrichten.

Doch Joel hat ein Problem: Nach einer ersten Entdeckungsphase der fremden Kultur und der Menschen geht ihm Korea ziemlich auf den Zeiger. Er hasst die überfüllten Straßen, in denen er scheinbar von jedem beobachtet wird, er hasst die geschmacklose Popkultur, der immer gleiche Unterrichtsstoff langweilt ihn, seine Kollegen gehen ihm auf die Nerven, und er kann es eigentlich kaum erwarten, nach hause zu kommen.

Daher würde Joel am liebsten seine Job sofort kündigen und so kommt die Vertragsverlängerung um ein weiteres Jahr, die ihm sein Chef angeboten hat, nicht in Frage. In dieser für ihn innerlich längst abgehakten Episode im fernen Asien gibt es eine überraschende Wendung: Die Schule bekommt eine neue Sekretärin!
Love As A Foreign Language #1
Joel ist sofort von der ausgesprochen hübschen Hana fasziniert. Es stellt sich die Frage: Wird er seinen Schwarm für sich gewinnen können und seinen Vertrag letztlich doch verlängern?

Die auf drei Bände angelegte Serie wird die Antwort bringen.

Mit viel Situations-Komik schildern die Autoren zunächst den typischen Alltag des jungen Kanadiers in seinem privaten und schulischen Umfeld. Zunächst gibt es kaum Text und die das Geschehen wird dem „Leser“ vor allem visuell vermittelt. Nach und nach lernt man den Tagesablauf von Joel kennen: Nur schwerlich kann sich dieser am Morgen in seiner Junggesellenbude aus seinem Bett lösen, um dann in seinen fast leeren Küchenschränken nach etwas Essbaren zu suchen. Schließlich lernt man in der Schule auch seine Kollegen kennen, mit denen er auch seine Freizeit verbringt …

Sehr gut werden Joels Langeweile, Unzufriedenheit und Frust im fremden Korea zum Ausdruck gebracht. Szenarist J. Torres beweist sein Gespür für Komik, indem er den Helden immer wieder in Situationen bringt, in denen dieser sich wiederholt als sehr ungeschickt und lebensfremd outet. Dazu gehört es auch, dass er es trotz seiner Gefühle für die hübsche Hana bisher nicht fertig gebracht hat, diese anzusprechen. Schüchternheit und mangelnde Erfahrung mit dem weiblichen Geschlecht scheinen ihn zu lähmen …


Torres Geschichte ist eine Mischung aus Reiseschilderung, Lovestory und Komödie, die sehr sympathisch rüber kommt und den Leser durch den Helden mit erleben und fühlen lässt.
Love As A Foreign Language #1
Eric Kim liefert die passenden Bilder zu dieser Story, die das ganz normale Leben schreibt. Seine lockeren und ausdrucksstarken Zeichnungen folgen stilistisch dem Manga, dennoch kann man „Love As A Foreign Language“ nicht als Manga bzw. Manhwa bezeichnen. Die Leserichtung entspricht den westlichen Geflogenheiten, man beginnt also „vorne“. So ist der Band eine interessante Mischung aus östlichen und westlichen Comic-Elementen, in denen sich die Backgrounds auf das Notwendigste beschränken. Das Lesen hat viel Spaß gemacht und lässt auf mehr warten …


Love as a Foreign Language 1
Text: J. Torres, Zeichnungen: Eric Kim
136 Seiten; Softcover, s/w
Eidalon Verlag - Label Modern Tales, 11,90 Euro


Love as a Foreign Language 1 kannst Du hier [1] gerne kaufen.


© Abbildungen: Eidalon Verlag / Modern Tales + Autoren

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