Comic Radio Show

Interview-Serie Comic-Verlage

Interviews / Franko/belgisch
geschrieben von M.Hüster am 01.03.2007, 00:00 Uhr

Heute: Salleck-Publications (Eckart Schott)


Salleck publikations Eckart Schott VerlagIn der Interview-Serie "Comic-Verlage" soll die Verlagslandschaft in Deutschland bzw. im deutschsprachigen Raum präsentiert werden. In den Interviews geht es u. a. um die Comic-Macher und das jeweilige Verlagsprogramm, aber auch um Meinungen und die Comic-Szene allgemein.

Die Interviews gibt es exklusiv nur auf der Homepage der ComicRadioShow!



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Zum Hauptgeschäft des Verlags Salleck Publications von Eckart Schott gehören Comics aus dem franko-belgischen Raum. Den Verlag gibt es bereits seit 1990, und wer zu den Besuchern von Comic-Festivals zählt, wird Eckart auch schon ganz sicher persönlich kennengelernt haben.
Zu den erfolgreichsten Titeln des Verlags gehören Buck Danny, Minimenschen, Gibrat, Yakari und Das blaue Tagebuch.


CRS: Seit wann gibt es den Verlag und wo hat dieser seine verlegerische Heimat? (Kurze Vorstellung des Verlags und der Macher). Habt ihr eine eigene Verlags-Homepage (bitte Link)?

Eckart Schott: Den Verlag gibt es seit 1990 und er ist in der Pfalz etabliert. Es ist eine Personengesellschaft von mir, Eckart Schott.
Infos unter www.salleck-publications.de


CRS: Welches waren die Beweggründe für den Verlag, in das Comic-Geschäft einzusteigen?

Eckart Schott: Der Hauptgrund war, dass mir klar war, dass die etablierten Verlage viele Alben oder Serien nicht machen würden, wie z. B. meine beiden ersten Bände „Der alte Blaue“ oder „Briefe aus meiner Mühle“. Aus einem Comicsammler wurde ein Comicverleger.

Salleck Publikations Eckart Schott Verlag

CRS: Gab es bereits vor dem Verlagsleben für die „Verlagsmacher“ eine „Comic-Vergangenheit“ (zum Beispiel als Redakteur, Verleger von Fanzines, Magazinen etc.)?

Eckart Schott: Ich war vorher als Übersetzer und allgemeiner Mitarbeiter beim Buzemi-Verlag von Klaus-Dieter Milarch tätig.


CRS: Welche Comic-Genres gehören hauptsächlich zum Verlagsgeschäft?

Eckart Schott: Franco-belgische Serien in allen Variationen.


CRS: Warum wurden speziell diese als Verlagsbasis ausgewählt?

Eckart Schott: Weil ich diese Serien selbst mag und lese.


CRS: Welche ausländischen Verlage gehören zu den wichtigsten Lizenzgebern (Lizenzgeber/Serie bitte angeben)?

Eckart Schott: Dupuis, Dargaud, Lombard mit den Funnys Minimenschen, Blaue Boys, Harry und Platte, Yakari, den realistischen Serien Pin-up und der Gibrat-Reihe, aber auch Buck Danny.


CRS: Welche Serien gehören zu den erfolgreichsten Titeln des Verlags?

Eckart Schott: Buck Danny, Minimenschen, Gibrat, Yakari, Das blaue Tagebuch.
Salleck publikations Eckart Schott Verlag


CRS: Welche Comics werden bis Sommer 2007 im Verlag (voraussichtlich) erscheinen?

Eckart Schott: Bestehende Serien werden ausgebaut wie Cotton Kid, Natascha, Pin-up, Spirit. Neu im Program ist „Der Marquis von Anaon“.


CRS: Wird sich der Comic-Verkauf vom Fachhandel zum Direktverkauf hin bewegen? Bietet der Verlag einen Direktverkauf an? Wenn ja, in welcher Form (Link etc.)?

Eckart Schott: Ich habe schon immer direkt verkauft, hauptsächlich auf Comicbörsen und Messen.


CRS: Haben Comics (außer den bekannten Verdächtigen) eine Chance im Pressehandel oder im Buchfachhandel? Wenn ja, welche könnten das außer Mangas sein?

Eckart Schott: Ich denke, dass Yakari eine Chance hätte. Aber an der hohen Auflage würde das Projekt scheitern.


CRS: Viel diskutiert: Die aktuelle Lage am deutschen Comic-Markt, der schon mehrere Jahre von den Mangas dominiert wird. Wie seht ihr eure Verlags-Marktchancen für die Zukunft und wie wird die Markt-Lage (Manga, Franko-Belgier, Superhelden, Independent etc.) im Allgemeinen beurteilt?

Eckart Schott: Die Marktlage ist auf einem niedrigen Niveau stabil. Der Nischenmarkt wird von den Sammlern getragen. Natürlich sind Mangas dominant, u. a. auch weil einige Serien durch die TV-Verwertung bekannt sind.

Salleck publikations Eckart Schott Verlag
CRS: Häufiges Thema im Comic-Forum: Die Bewerbung neuer Comic-Produkte. Außer in der einschlägigen Comic-Fach-Presse entdeckt man nur wenig Comic-Werbung. Erreich die Werbung damit überhaupt noch einen breiten Leserkreis? Oder wäre weitergehende Werbung „verbranntes Geld“? Einige „Kleinverlage“ sind selbst Comic-Fans wegen geringer Präsenz nicht bekannt …

Eckart Schott: Comic Werbung außerhalb der Fachpresse bringt nichts. Das Internet bietet eine Chance, bekannter zu werden. Auch die Teilnahme an Messen wie der Buchmesse kann hilfreich sein. Ein Weg, den ich beschreite, sind z.B. Stände in Einkaufszentren oder auf Weihnachtsmärkten.

Der Baum der zwei Frühlinge
CRS: Welche Aktivitäten gehören noch zu eurem Verlag? (z. B. Vertrieb, Bücher, Comic-Fachgeschäft etc., DVD, Merchandise wie Figuren etc.)

Eckart Schott: Comicdrucke.


CRS: Bist du auf den großen Comic-Events in Deutschland und ggf. im Ausland mit einem eigenen Verlagsstand vertreten oder ist es für die Zukunft geplant? Wenn ja, auf welchen Veranstaltungen ?


Eckart Schott: Auf den großen Events in Deutschland bin ich vertreten: Buchmesse, Comic-Action, Intercomic, Comicbörse Stuttgart, Comicfestival München, Comicfestival Contern, uvm.


CRS: Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg im Comic-Geschäft!

(c) der Abbildungen liegt bei den jeweiligen Autoren & Zeichner & Salleck Publikations

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