Comic Radio Show

X-Men - Der Film

Rezensionen / Superhelden
geschrieben von BettinaJoda am 29.10.2001, 15:22 Uhr

Experiment scheint gelungen!



CoverSo lange wie es die X-Men schon gibt (fast 38 Jahre!!), war es wirklich an der Zeit, sie nun auch auf die große Leinwand zu bringen. Es gab zwar schon einen Fernsehfilm, der sich mit der jüngeren Generation (Generation X) beschäftigte, auch eine Zeichentrickserie kam heraus (die hierzulande noch immer nicht zu sehen ist, trotz massiver Proteste - sämtliche Fernsehsender schweigen sich darüber aus, wem nun die Senderechte gehören - soviel nebenbei zum Thema "Zuschauerfreundlichkeit").

Aber nun ist es doch soweit - Bryan Singer, den meisten durch "Die üblichen Verdächtigen" bekannt, hat sich an die Verfilmung gewagt und wenn der Film das hält, was der dazugehörige Comic verspricht, dann hoffe ich auf die nächsten Filme (Material gibt es ja genug in 38 Jahren...)



Also nur wieder eine Verfilmung für eingefleischte Comic-Fans? Nein, bei weitem nicht! Selbst mein Mann (KEIN Marvel-Leser) hat sich den Film in Amerika angesehen und war begeistert. Man braucht nicht die kleinsten Vorkenntnisse haben, um den Film zu mögen. Und das kommt auch im Comic rüber.



Cyclops gegen SabretoothDie ersten Bilder zeigen uns einen Jungen in einem KZ, ein kleines Mädchen in Afrika und ein anderes Mädchen in Mississippi. Was haben verbindet sie? Nun, vom Alter, Herkunft und Aussehen verschieden, so haben sie eines gemeinsam: Sie alle besitzen scheinbar besondere Kräfte.



Dann jedoch kommt die Gegenwart: Senator Kelly, nicht gerade ein Mutanten-Fan, streitet sich mit einer Frau über die Gefährlichkeit von Mutanten. Ihr Name: Jean Grey. Und letztendlich gerät Logan in Kanada in eine Schlägerei und rettet jenes junge Mädchen aus Mississippi: Rogue. Doch ihre Flucht endet abrupt: Vor ihnen steht Sabretooth...



Doch noch andere sind zur Stelle und langsam fügen sich die Stücke vom Anfang zu einem Ganzen. Wir sehen das Mädchen aus Afrika, jetzt als eine erwachsene Frau. Und nachdem sowohl Logan als auch Rogue gerettet wurden, treffen wir auch Jean Grey wieder, zusamen mit Prossor Xavier.



Der Rest wird nicht verraten, aber die Handlung ist wunderbar gelungen, beschäftigt sie sich doch keineswegs mit irgendwelchen Insider-Stories. Vielmehr geht es darum, ob der Zweck wirklich die Mittel heiligt, ob Menschen oder Mutanten von Natur aus böse sind etc.



Erste Begegnung mit WolverineIch muss zugeben, ich war ja doch skeptisch, was den Film anging. Zu oft sind Comic-Verfilmungen entweder zu einer regelrechten Effekt-Orgie verkommen (oder ist jemand bei "Batman Forever" und "Batman und Robin" anderer Meinung?) oder aber eher dümmlich geraten (Hulk-Verfilmungen etc.) Bei den X-Men scheint Bryan Singer wirklich ein Geniestreich gelungen zu sein: Eine Handlung, die - obwohl aus keinem Comic entliehen - genau das rüberbringt, was die Comics seit Jahren behandeln, überzeugende Charaktere und Special-Effects, die sich in die Handlung integrieren statt diese zu überlagern.


Dieser Comics, zusammen mit den vorangegangenen Prologen, lässt mich hoffen, dass Marvels momentane "Verfilmungs-Sucht" (Fantastische Vier, Spiderman etc. sind in Planung) weiter anhält.



Am Ende des Comics erfahren wir übrigens noch etwas über die Dreharbeiten und die Probleme (Wolverines Krallen etc.) sowie über die Schauspieler. Alles in allem ein gelungener Einstand für den Film - und es sind ja auch nur noch wenige Tage!!!!!!! Am Donnerstag geht's los. :-) (bj [1])



X-Men - Der Film - Die offizielle Adaption

Zeichner: Anthony Williams

Texter: Ralph Macchi (nach dem Drehbuch von Ed Solomon)

56 Seiten, Heft

Marvel Deutschland, 6.95 DM, 50.- öS, 7.- sFr

August 2000


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