Comic Radio Show

Peter Wiechmann-Statement zum neuen Fix & Foxi

Interviews / Deutsch
geschrieben von M.Hüster am 21.11.2005, 00:00 Uhr

Peter Wiechmann – „Der Schatten von Rolf Kauka“


Peter Wiechmann
Peter Wiechmann gehört zu den bekanntesten deutschen Comic-Machern. Über viele Jahre war er der „Schatten“ von Rolf Kauka. 1964 stieg er beim Kauka-Verlag in das Comic-Geschäft ein. Peter Wiechmanns Karriere bei Kauka verlief sehr erfolgreich: Ursprünglich als Reaktionsmitarbeiter verpflichtet, stieg er bis zum Geschäftsführer des Kauka-Verlages auf. 1976 übernahm er für kurze Zeit als Chefredakteur das Comic-Magazin ZACK, das im Koralle-Verlag, einer Tochtergesellschaft des Axel-Springer-Verlags, erschien. Nach seiner ZACK-Zeit gründete er das Comic Service Studio COMICON. Außerdem hat Peter Wiechmann als Comic-Autor viele bekannte Serien, darunter Capitan Terror und Andrax, kreiert.
In einem Interview, das CRS-Redakteur Michael Hüster Ende Oktober 2005 mit Peter Wiechmann führte, gibt dieser auch ein Statement zum Relaunch des neuen Fix & Foxi-Magazins ab.

Herr Wiechmann, die unvermeidliche Frage an den vielleicht besten FF-Kenner: Am 25.10.05 gab es nach längerer Pause (FF erschien zuletzt im Jahr 2000 bei Egmont vgs) ein erneutes Comeback für das FF-Magazin beim Tigerpress Verlag in Hamburg. Herausgeberin ist Alexandra Kauka, Chefredakteur Michael Hopp und Verlagsgeschäftsführer Jan Wickmann. Was sagt der Fachmann zum neuen FF-Konzept? Hat das FF-Magazin im Zeitalter von PC, Playstation und unzähligen Fernsehprogrammen noch eine echte Marktchance?
Peter Wiechmann
Peter Wiechmann: Geballte Gewissensfragen. Aber fest steht: Ich hätte die Wiederbelebung auf meine Weise anders angepackt. In dieser Feststellung ist noch keine Markt-Garantie enthalten, aber fest steht: Mir wäre die FF-Tradition verpflichtend gewesen. Heißt absolut nicht: Die alte Leserschaft und deren Erwartungen zu bedienen.
Heißt ganz klar: Ich hätte FIX & FOXI als neues Magazin mit vertrautem Namen für neue Leser gemacht und in einem neuen Markt platziert. Heißt auch: Ich hätte ein Comic-Magazin mit Comic-Schwerpunkt und interessantem Textanteil konzipiert. Vor allem hätte ich die drei, vier besten Comic-Zeichner auf den neuen Kurs eingeschworen. Ich hätte mit ihnen und erstklassigen Autoren wirklich zeitgemäße FF-Comics produziert.
Heißt: Ich hätte einen anderen Ansatz für den Relaunch gehabt (Und was das alles genau heißt, das kann gern bei mir abgerufen werden...). Aber was soll’s denn: Jan Wickmann und Michael Hopp analysieren bestimmt längst die Mark-Reaktionen und sind bestimmt flexibel genug, um den Kurs neu fest zu legen.
Den Comic-Anteil kann man erhöhen, den Text-Anteil (davon gefällt mir einiges) kann man zurücknehmen, die Leseransprache korrigieren. Die Comic-Qualität lässt sich hoffentlich grundlegend verbessern und auf Bewährtes in Archiv und auf dem Zeichner-Markt ist der Rückgriff doch relativ einfach. (Helmut Murek ist immerhin ein Anfang). Und wenn wirklich erstklassige, moderne Zulieferung (Idee, Artwork, Farbe, Text) gefragt ist: COMICON heißt die Empfehlung! In Relation zu YPS hat FF aber geradezu eine Bilderbuchwiederbelebung erfahren!

Das vollständige Interview mit Peter Wiechmann erscheint im Dezember in Comics & Mehr 50


© Foto: Peter Wiechmann








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