Comic Radio Show

Norbert Hethke-Verlag: Die 200. Sprechblase

Rezensionen / Deutsch
geschrieben von M.Hüster am 30.06.2005, 00:00 Uhr

Die Jubiläumsausgabe


Norbert Hethke-Verlag: Die 200. SprechblaseAnlässlich des Jubiläums des Dinos unter den deutschen Comic-Fachmagazinen, erschienen in der Sprechblase zwei sehr interessante und ausführliche Interviews von Gerhard Förster mit dem Herausgeber des Comic-Magazins, Norbert Hethke.
Neben den Interviews enthält die Jubiläumsausgabe eine vollständig neu kolorierte neunseitige Folge des Wäscher-Comics „Fenrir“, eine weitere Folge von Prinz Eisenherz, Comic-Rezensionen und ausführliche Checklisten der Magazin-Ausgaben 150-199 (Inhalt, Autoren, Titelbilder, Comics, Artikel).

Die Jubiläumsausgabe beginnt mit einer neunseitige Folge des Wäscher-Comics Fenrir. Die Serie wurde von Toni Rohmen neu koloriert. Rohmen ist eine sehr schöne Farbgebung gelungen, die gut zu den tollen Wäscher-Zeichnungen passt. Ich halte Fenrir für einen sehr guten Ersatz für die letztmals erschienene Prinz Eisenherz-Serie. Leider wird Hansrudi Wäscher keine neuen Folgen der Serie zeichnen. Norbert Hethke stellt jedoch, sofern die Fans das wünschen, einen späteren Abdruck in Albenform in Aussicht.

Es folgen zwei lange Interviews mit Norbert Hethke: Das erste Interview ist ein Neuabdruck des Förster-Interviews mit dem Herausgeber anlässlich des Erscheinens der 100. Ausgabe. Norbert Hethke hat sich dafür entschieden, den Text nochmals abzudrucken, weil dieser dem interessierten Fan einen Überblick über die Entstehung und Entwicklung des Verlages gibt. Hethke schildert sehr eindrücklich, wie er zum Comic-Hobby gekommen ist, erzählt von seinem „berühmten“ AKIM-Koffer, dem Entstehen seiner Comic-Sammlung, der Herausgabe seiner ersten Sprechblase am 1.5.1976, die Übernahme des Wäscher-Programms, vom Comic-Preiskatalog und vielem mehr.
In dem Interview zur 200. Ausgabe bezeichnet Norbert Hethke neben seinen Comic-Aktivitäten, vor allem die Telefonkarten als größten Erfolg. Zu der Frage, was sein größter Misserfolg war, nennt er die Herausgabe des „Heiteren Fridolins“.

Die Herausgabe der Sprechblase wird auch künftig im Abstand von drei Monaten erscheinen. Hethke dazu: „Der dreimonatliche Rhythmus hat sich inzwischen gut eingespielt. (...) Die Zeiten sind einfach schwieriger geworden, so dass wir wesentlich mehr Aufwand treiben müssen, um einigermaßen das gleiche Ziel zu erreichen. Da kommt uns der verlängerte Erscheinungszeitraum bei der Sprechblase gerade recht.“
Den Nostalgiemarkt schätzt Hethke wie folgt ein: „Der Nostalgiemarkt wird, wie er einmal bestanden hat, nicht weiter existieren, da einfach keine Generationen mehr vorhanden sind, die derart starke Kindheitsträume über eine Publikation ins Erwachsenenalter hinüber gerettet hat.“ Darum glaubt er, dass dieser Markt nur sehr langsam wachsen wird.
Seine Zukunft sieht er noch lange im Comic-Geschäft. Sicherlich eine sehr gute Nachricht für alle Fans des Norbert Hethke-Verlags. Die aktuelle Jubliäumsausgabe mit den vollständigen Interviews kann ich Comic-Interessierten nur empfehlen.

Die Sprechblase 200
Magazin, 68 Seiten, farbig
Norbert Hethke Verlag, 6,90 Euro




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