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Tanguy und Laverdure 19: In serbischer Gefangenschaft

Rezensionen / Franko/belgisch
geschrieben von M.Hüster am 09.01.2005, 00:00 Uhr

Klassischer Flieger-Comic von neuem Autoren-Team


Tanguy und Laverdure 19: In serbischer Gefangenschaft
Jetzt liegt auch das neueste Album der französischen Fliegerasse Michel Tanguy und Ernest Laverdure in Deutschland vor. Der Klassiker der Flieger-Comics, einst für das französische Jugend-Magazin PILOTE von Uderzo und Charlier in Szene gesetzt, wird nun von dem neuen Team Jean-Claude Laidin (Text) und Yvan Fernandez (Zeichnungen) fortgesetzt. Und das was die Autoren mit dem Abenteuer „In serbischer Gefangenschaft“ auf 54 Seiten (!) abgeliefert haben, kann sich wirklich sehen lassen.

Das Szenario zu Beginn des Abenteuers erinnert an allerbeste Charlier-Traditon. Laverdure ist natürlich wieder einmal der Kasper und tritt von einem Fettnäpfchen ins andere. Die Leidtragenden sind die Kollegen und Vorgesetzten: August 1995, auf dem Luftwaffenstützpunkt Nancy-Hochey versucht sich Laverdure als Golfspieler. Natürlich trifft er nicht das anvisierte Ziel sondern die Windschutzscheibe eines Autos, das einem Kameraden gehört. Anschließenden zertrümmert er in ungeschickter Manier eine Kristalltrophäe des Oberst.
Tanguy und Laverdure 19: In serbischer Gefangenschaft
Was dann folgt ist ein rasanter Ablauf von Ereignissen: Tanguy und Laverdure werden nach Italien abgeordnet, um das französische UNO-Aufgebot zu verstärken. Von dort aus gilt es, Flugverbote über dem bosnischen Luftraum und andere Sanktionen in Bosnien durchzusetzen. Auf einem der Kontrollflüge erregt ein Frachtschiff das Misstrauen der Piloten, der angeblich wegen Motorproblemen die Küste zwischen Split und Dubrovnik anläuft. Bei der näheren Überprüfung stößt Tanguy beinahe mit einem unbekannten Helikopter zusammen und kurz darauf explodiert das Frachtschiff.
Tanguy nimmt die Verfolgung des Helikopters auf. Mangels Flugbenzin muss die Verfolgung jedoch abgebrochen werden. Einige Tage später wird Laverdure auf der Suche nach der geheimen Basis des Helikopters von den Serben abgeschossen und gefangengenommen. Klar, dass Tanguy alles unternimmt, um seinen Kumpel zu befreien.
Tanguy und Laverdure 19: In serbischer Gefangenschaft
Mir hat das Album sehr gefallen. Die Autoren Laidin und Fernandez sprühen geradezu vor Ideen: Klasse Flugszenen und Kampfaktionen, schöne Darstellungen von Landschaften, Landkarten, Flugzeugträgern, Häfen, der geheimen serbischen Basis, dazu der deutsche Transall-Einsatz, eine Luft-Wasser-Rettung von abgestürzten Piloten, ein Schleudersitzausstieg aus einem Jäger, Fallschirmabsprünge aus 4000 Metern, das Kommandounternehmen – schon Klasse was da alles auf 54 Seiten geboten wird.
Die Darstellungen von Tanguy und Laverdure erinnern an die Zeichnungen von Albert Uderzo (Zeichner der ersten acht Bände).
Schließlich finden die Autoren auch noch Platz, um Captain Sonny Tuckson (Buck Danny, Album-Seite 27) in die Handlung einzubauen und die ganze Story mit einer Hommage an Asterix und Obelix enden zu lassen. Ein Schlussbankett, an dem auch die gallischen Helden teilnehmen!
Tanguy und Laverdure 19: In serbischer Gefangenschaft
Die Story wurde übrigens als 19. Album der Serie von Kult Editonen aufgelegt. Und das macht durchaus Sinn, denn im aktuellen Band fliegen Tanguy und Laverdure erneut für die französische Luftwaffe.
Die sieben Alben der bei Carlsen erschienen zivilen Abenteuer bleiben damit bei der KULT-Nummerierung unberücksichtigt. Die ersten, ursprünglich bei Splitter erschienenen Bände sind, soweit noch lieferbar, über Kult Editionen erhältlich.

Tanguy und Laverdure 19: In serbischer Gefangenschaft
Text: Jean-Claude Laidin
Zeichnungen: Yvan Fernandez
Farbe: Jocelyne Charrance
Übersetzungen: Manfred Merbaul
Originaltitel: Prisonniers des Serbes
SC, farbig, 56 Seiten
KULT EDITIONEN, 11,95 Euro


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