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Betelgeuze 2: Die Überlebenden

Rezensionen / Science Fiction
geschrieben von M.Hüster am 15.12.2004, 00:00 Uhr

Abenteuer in fernen Welten



Betelgeuze 2:  Die ÜberlebendenFür Freunde von gut und einfallsreich erzählten Geschichten sind im Epsilon-Verlag bislang sieben Bände des Brasilianers LEO erschienen. In zwei Zyklen, die jeweils auf fünf Bände angelegt sind, erzählt er von der Kolonisation fremder Welten durch die Bewohner der Erde ab dem Ende des 21. Jahrhunderts. Während der Aldebaran-Zyklus bereits komplett vorliegt, ist soeben das zweite Album des Nachfolge-Zyklus Betelgeuze erschienen. Es trägt den Titel „Die Überlebenden“.

Der Autor Luiz Eduardo de Oliveira, genannt LEO, wurde 1944 in Rio de Janeiro geboren. Hat er zunächst noch sein Ingenieursdiplom gemacht, arbeitet er später als Werbezeichner in Sao Paulo. 1981 erfüllt er sich einen Traum und beginnt in Frankreich Comics zu zeichnen. Er arbeitet zunächst für die Magazine ‚Echo des Savanes’ und ‚Pilote’, dann entsteht (mit Jean-Claude Forest) ein Comic über Mahatma Gandhi (1989). Der Durchbruch gelingt LEO Anfang der 1990er mit der Serie Trent (Szenarist: Rodolphe) und mit Aldebaran. Zurzeit arbeitet er an den Serien Betelgeuze, Kenya (erneut mit Rodolphe) und Dexter London (Zeichnungen: Sergio Garcia).


Im Verlauf der Kolonisations-Erzählungen, für deren Entwicklung sich der Autor viel Zeit nimmt, macht der Leser die Bekanntschaft mit einer faszinierend schönen, fremdartigen und zum Teil auch sehr gefährlichen Tier- und Pflanzenwelt. Die Beschreibung dieses außerirdischen Lebensraums macht einen wesentlichen Teil der Handlung aus. Ein Hauptthema in Aldebaran ist dann auch die Erforschung eines mysteriösen Meereslebewesens, das seine Erscheinungsform immer wieder zu verändern scheint.
Ein anderes Hauptthema ist die Entwicklung der Kolonie auf dem Planeten Aldebaran, die kurz nach Errichten der ersten Städte und Siedlungen von jeglichem Kontakt zur Erde abgeschnitten wird und die nun völlig auf sich gestellt ist. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Rolle der Frau und auf die sich entwickelnden Machtstrukturen gelegt, die das Zusammenleben der Menschen bestimmen. Die Erlebnisse der Hauptfiguren vor diesem Hintergrund sind jederzeit fesselnd.
Betelgeuze 2:  Die Überlebenden
Direkt an den Aldebaran-Zyklus schließt sich der neue Betelgeuze-Zyklus an, von dem in Frankreich bereits vier Bände erschienen sind. Auf Betelgeuze, einem fast trockenen Wüstenplaneten der nur von wenigen grünen Canyons durchzogen wird, leben zwei verfeindete Kolonistengruppen. Sie stammen aus dem von der Erde kommenden Raumschiff ‚Tsiolkowsky’, das nach dem Landen der Vorhut auf Betelgeuze aufgrund eines Computervirus aufgegeben werden musste.

Unterdessen bricht von Aldebaran eine Rettungsexpedition nach Betelgeuze auf, der auch Kim Keller angehört, eine der Heldinnen des Aldebaran-Zyklus. Die Expedition soll nach dem verschollenen Raumschiff und den Kolonisten zu suchen und kann zunächst zwei Überlebende aus dem Raumschiff ‚Tsiolkowsky’ befreien. Alle anderen Personen an Bord sind tot. Die Expedition wird dann aber selbst durch einen technischen Defekt dazu gezwungen, auf Betelgeuze notzulanden. Schnell müssen sie feststellen, dass die Tiere dort nicht immer das sind, was sie zu sein scheinen. Kommandant Wong wird von einem dieser Tiere getötet und auch die überlebenden Kolonisten auf Betelgeuze wecken in Kim unangenehme Erinnerungen.

Mit unerwarteter Verantwortung muss Kim zwischen den verfeindeten Lagern vermitteln, die sich über die Beurteilung der Iums zerstritten haben. Sollte sich nämlich herausstellen, dass diese Bewohner Betelgeuzes eine Menschen ähnliche Intelligenz besitzen, müsste die Kolonisation des Planeten nach einer UN-Charta abgebrochen werden. Eine besondere Rolle spielt dabei die junge Mai Lan, die die besondere Gabe hat, mit den pandaartigen Iums zu kommunizieren.

Einige der Hauptfiguren des Aldebaran-Zyklus treten auch in den Betelgeuze-Erzählungen wieder auf und man erfährt, wie es ihnen weiter ergeht. Dennoch ist die Kenntnis von Aldebaran für die Lektüre von Betelgeuze nicht erforderlich. Dem interessierten Leser bietet sich also mit dem Beginn von Betelgeuze die ideale Gelegenheit in die wunderbaren Welten von LEO einzusteigen. Wer sich aber von der phantasievollen, grandios gezeichneten und spannend erzählten Story gefangennehmen lässt, dem sei auch Aldebaran unbedingt empfohlen.

(Die Rezension stammt von Sven-Oliver Troschke und Michael Hüster).

Betelgeuze 2: Die Überlebenden
Text und Zeichnungen: Leo
SC, farbig, 48 Seiten
Epsilon Verlag, Mark O. Fischer

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