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Ehapa zieht Micky Maus Zugabe zurück

Nachrichten / Die Disneys
geschrieben von gruber am 01.05.2003, 00:00 Uhr

Micky Maus ohne Jo-Jo- Ball


Micky MausDie Gerüchte um den möglicherweise strangulierenden Jo-Jo-Ball zieht weiter seine Kreise. Auch die Micky Maus Redaktion reagiert auf dioe Diskussion und zieht die geplante Zugabe für die neueste Micky Maus Ausgabe zurück. Die ausführliche Begründung könnt Ihr hier lesen.
Und wem dazu ein Kommentar einfällt, der kann ihn hier auch posten. ;-)


Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren,

in der kommenden Ausgabe der „Micky Maus“ (EVT 6. Mai) wird als Extra
für die Folgeausgabe „Micky Maus“-Magazin Nr. 21 (EVT 13. Mai) ein
wassergefüllter Jo-Jo-Ball angekündigt.

Eine einzelne Pressemeldung aus Frankreich, wonach sich mit einem ähnli
chen Spielzeug ein Kind beinahe erdrosselt hätte, hat jetzt im deutschs
prachigen Raum einige Irritationen ausgelöst.

Wir haben uns daher entschlossen, dieses Extra so lange zu verschieben, b
is weitere Materialprüfungen vorliegen.

Zum Hintergrund:

Das Wasserball-Jo-Jo aus weichem, elastischen Kunststoff hat sowohl bei V
erlags-Kollegen als auch bei befragten Kindern spontan große Begeisteru
ng ausgelöst. Wir ließen daher für die „Micky Maus“ eine etwas
kleinere Version entwickeln, die außerdem nur reines Wasser ohne chemis
che Zusätze enthält. Ausgiebige Eigenversuche ließen uns zur Auffas
sung kommen, dass eine Verletzungsgefahr ausgeschlossen ist. Dies wurde u
ns auch vorab von einem international anerkannten Labor nach der Spielwar
enverordnung EN 71 attestiert.

In Frankreich wurde das Spielzeug vom Markt genommen, weil angeblich Stra
ngulierungsgefahr bestehe. Den dieser Entscheidung zu Grunde liegenden Vo
rfall halten wir für einen ausgesprochen unglücklichen Unfall, der ü
berdies bei unsachgemäßer Handhabung mit einem „normalen“ Seilzug
-Jojo auch hätte passieren können.
Im deutschsprachigen Raum haben die Verbraucherschutz-Verbände daher je
tzt auch eher ein Augenmerk auf die chemische Zusammensetzung. Durch unsa
chgemäßen Einsatz von Lösungsmitteln bei der Trennung des Materials
vom Werkzeug kann eine Geruchsbelästigung auftreten. Diese Lösungsmi
ttel sind bekanntermaßen ungesund, aber sie verfliegen an der Luft sofo
rt – Grenzwerte sind bislang nicht eindeutig festgelegt. Stichproben ha
ben auch ergeben, dass der Geruch unserer Jo-Jos vergleichsweise eher sch
wach ist.

Wir sind uns sicher, bei der Produktion dieses Wasserball-Jo-Jos wie imme
r mit höchst möglicher Sorgfalt gearbeitet zu haben. Aber wir kennen
auch die Macht der sensationellen Schlagzeilen. Daher werden wir dieses
wirklich witzige und originelle Spielzeug vorerst nicht als Extra einsetz
en.

Statt dessen kommen nun die Entenhausener Scherz-Strafzettel zum Einsatz.
Hier ist die Verletzungsgefahr weitgehend ausgeschlossen – Sicherheit
vor Schlagzeilen bringen sie uns aber auch nicht. Vor einigen Jahren beri
chtete die „Bild-Zeitung“ von einem aufgebrachten Autofahrer, der mit
einem solchen Strafzettel wedelnd im Polizeirevier von Rheda-Wiedenbrü
ck erschien: „Das ist eine Frechheit, das zahle ich nicht! Ich war noch
nie im Leben in Entenhausen!“

Schade eigentlich – für diesen Autofahrer.

Marion Egenberger
Leitung Public Relations
Egmont Ehapa Verlag

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