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Marshal Blueberry Trilogie

Rezensionen / Western
geschrieben von donovan am 29.09.2002, 00:12 Uhr

Neuer Job für Blueberry


Noch das alte Cover
1991 begann mit der Reihe ‚Marshal Blueberry‘, neben den Jugendabenteuern, die zweite Erweiterung des Blueberry-Universums. Jean Giraud ist ihr Szenarist, William Vance (Ringo, Bruno Brazil, Bruce J. Hawker, XIII) der Zeichner der ersten beiden Bände (,Sur ordre de Washington‘, 1991 und ,Mission Sherman‘, 1993).


Bereits der Einstieg in den Marshal Blueberry-Zyklus hält, was die renommierten Namen seiner beiden Autoren versprechen. In ‚Auf Befehl von Washington‘ zeichnet sich der Statuswechsel des cleveren Leutnants vom Blaurock zur zivilen Kutte ab: Nachdem Blueberry die teilweise Zerschlagung des von Newman befehligten Netzes illegaler Waffenschiebereien zwischen Fort Navajo und den Indianern unter dem rebellierenden Chato gelungen ist, wird er auf Anweisung von General Sherman als Marshal in dem kleinen Westernstädtchen Heaven eingesetzt, wo der Schmuggel offenbar seinen Ursprung hat.

Noch das alte Cover


Bei seiner Mission muss sich Blueberry mit dem Bürgermeister arrangieren, der auf Volkes Stimme bedacht ist.

Unterstützung findet er bei Richter Harper, der zudem Besitzer und Herausgeber der lokalen Zeitung ,Clarion‘ ist. Auf der Spur von Newman stößt Blueberry auf den reichen und skrupellosen Großgrundbesitzer Carmody. Blueberry verdächtigt ihn sofort als wichtiges Glied in der Kette systematischer Korruptionen, die in der Armee herrschen und mit denen das Land destabilisiert werden soll.

Als standfesten Hilfssheriff weiß Mike dabei den alten Weggefährten Red Neck an seiner Seite und am Ende des Albums ‚Blutige Grenze‘ gibt es ein Wiedersehen mit Jimmy Mc Clure. Im Showdown auf der Doppel-C-Ranch wird schnell klar, dass deren Besitzer Carmody zwar tief in die Affäre verstrickt ist, in Wirklichkeit aber dessen Frau Jessica, eine geborene Harper, im Hintergrund die Fäden in der Hand hält. Dies wirft ein völlig neues Licht auf den scheinbar rechtschaffenen Richter Harper. Auf der Flucht eines Teils der Bande zur Grenze kommt es zum blutigen Finale.

Zeitlich ist Marshal Blueberry zwischen ,General Gelbhaar‘ und ,Die vergessene Goldmine‘ angesiedelt (November/Dezember 1868).

Das neue Cover




Die Seiteneinteilung in drei Bildstreifen wirkt auflockernd, die Panels haben klassische Proportionen. Die Storys wirken insgesamt sehr flüssig. ‚Marshal Blueberry‘ verkörpert einen ausgesprochen moderne erzählerische Neuinterpretation des Western-Klassikers, der von Jean-Michel Charlier und Jean Giraud kreiert und am 31. Oktober 1963 auf den Seiten des französischen Jugendmagazins PILOTE geboren wurde. Die Modernisierung der Figur, die Giraud 1990 in der Hauptserie mit ‚Arizona Love‘ eingeleitet hatte, wird auch in ,Marshal Blueberry‘ fortgesetzt. Zeichner des dritten Marshal Blueberry-Albums ‚Frontière Sanglante‘ (2000) ist Michel Rouge, der Giraud bereits 1979 bei der Blueberry-Episode ,Der lange Marsch‘ assistiert hatte. (mh)





Marshal Blueberry 1: Auf Befehl von Washinghton
Text: Jean Giraud
Zeichnungen: William Vance
48 Seiten, Softcover-Album
Ehapa, 10,-- EURO (D)
2001


Marshal Blueberry 2: Mission Sherman
Text: Jean Giraud
Zeichnungen: William Vance
46 Seiten, Softcover-Album
Ehapa, 10,-- EURO (D)
2001

Marshal Blueberry 3: Blutige Grenze
Text: Jean Giraud
Zeichnungen: Michel Rouge
48 Seiten, Softcover-Album
Ehapa, 10,-- EURO (D)
2001


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