Angelwings und Magic Girls
 
Die langen und dunklen Winternächte, in denen man es sich zu Hause
 
gemütlich macht, scheinen bestens geeignet, um kreatives Potential in der
 
Bevölkerung zu fördern. Und so nutzten die LEIPZIGER BUCHMESSE und ihre
 
Partner, der Hamburger Verlag Carlsen Comics, die Leipziger Städtischen
 
Bibliotheken und die Mitteldeutsche Zeitung, diese Gelegenheit und riefen
 
einen Manga-Zeichenwettbewerb ins Leben. Bis zum 25. Januar 2002 konnten
 
sich zukünftige Nachwuchskünstler ab zehn Jahre mit einem frei wählbaren,
 
aber jugendfreien Thema beteiligen. 
 Die Vielzahl und die Absender der
 
Einsendungen zeigen, dass die Idee deutschlandweit mit großem Interesse
 
aufgenommen wurde. Über 1.000 Teilnehmer mit mehr als 1.600 Zeichnungen
 
sind in den letzten Wochen bei der LEIPZIGER BUCHMESSE eingegangen. Sogar
 
aus der Schweiz, Ungarn, Österreich, Slowenien, Italien, Estland und den
 
USA wurden Beiträge eingesandt. 
  
 
Die Mehrzahl der Zeichnungen kam natürlich
 
von den 14- bis 16-jährigen Comicfans. Und neben der Liebe zum Manga
 
scheinen sie fast alle eins gemeinsam zu haben: Sie wollen später einmal
 
Comiczeichner werden oder einfach nur berühmt. Übrigens kann man den
 
ältesten Teilnehmer nun wahrlich nicht mehr als Teenager bezeichnen. Er ist
 
76! 
 
Die meisten Nachwuchskünstler haben für ihre Geschichten oder Einzelbilder
 
ihre eigenen Figuren erfunden. Trotzdem sind klare Anlehnungen an die
 
jeweiligen Lieblings-Mangas zu erkennen. So sind es in den Geschichten von
 
jungen Mädchen vorwiegend Pferde und langhaarige Prinzessinnen. Die Wahl
 
der Themen zeigt aber dennoch deutliche Bezüge zum Alltag der
 
Künstlerinnen. So spielen zum Beispiel das Thema Prüfungsstress,
 
Schwangerschaft und natürlich die Liebe eine große Rolle. Sogar der
 
Währungswechsel und damit in Zusammenhang stehende Ängste werden in einem
 
der Comics verarbeitet: Eine junge Prinzessin muss sich an die neue Währung
 
Galaxy Pond gewöhnen, vermisst aber ihre alten Sky-Scheine. Die etwas
 
älteren Mangazeichner hingegen scheinen die klassischen Abenteuermangas,
 
Zukunftsvisionen mit Cyborgs, aber auch biblische und mythologische Themen
 
zu favorisieren. 
 
Dabei werden die Geschichten von einigen Teilnehmern im
 
ursprünglichen Mangastil in japanischer Leserichtung präsentiert, während
 
andere sich eher am westlichen Cartoon orientieren.
 
  
 
Der Jury steht nun die schwere Aufgabe bevor, aus dieser Vielfalt der
 
Arbeiten die Preisträger zu wählen. Die Jury, das sind Dr. Joachim Kaps von
 
Carlsen Comics, Robert Elstner von den Leipziger Städtischen Bibliotheken,
 
Henrik Härtig von der Comic Combo Leipzig, Sigrun Philipp von der LEIPZIGER
 
BUCHMESSE sowie der Comiczeichner Robert Labs. Die nominierten Sieger
 
werden dann per Post benachrichtigt und am Samstag, dem 23. März 2002, auf
 
der LEIPZIGER BUCHMESSE prämiert. Besonders reizvoll für alle
 
Nachwuchstalente ist die Veröffentlichung der besten Werke in einem
 
Sonderheft des Verlages Carlsen Comics, das zur LEIPZIGER BUCHMESSE
 
erscheinen wird. Und ab dem 18. März werden die besten Arbeiten in der
 
Leipziger Stadtbibliothek ausgestellt.
 
Weitere Informationen zum Thema "Comics in Leipzig" auf der LEIPZIGER
 
BUCHMESSE unter: www.comicsinleipzig.de
  
 
 
Quelle: Buchmesse Leipzig 
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