Comic Radio Show

Virtual Comics

Hintergründe / Understanding Comics
geschrieben von Maqz am 31.08.2001, 19:22 Uhr

Als die Bilder laufen lernten


Animated GIF Elektra

von Roman Abt


Was sind Virtuelle Comics (VC's)? VC's oder Cybercomics sind eine Weiterentwiklung
eines sehr alten Mediums, welche das Medium so stark verändert, dass die
Frage, ob es denn noch Comics sind, gerechtfertigt ist.

Bis danhin gibt es keine
klaren, spezifische Definitionen. Grundsätzlich ist jene für Comics
immer noch gültig (Zu räumlichen Sequenzen angeordnete, bildliche
oder andere Zeichen, die Information vermitteln und/oder eine ästhetische
Wirkung beim Betrachter erzeugen sollen), obwohl ich das "räumlichen" weglassen
würde. (Bitte lest dazu auch Scott McClouds: Comics
richtig lesen
!, mg)


Zur spezifischen Definition könnte man folgendes sagen:

1. Wenn der Comic beim Einscannen oder in der Printform gleich aussieht, wie
er auf dem Netz gezeigt wird, ist es noch kein VC.

2. Wenn die Bilder als einzelne nicht erkennbar sind (über 10 fps), ist es kein
VC mehr.

3. Alles, was in irgendeiner Form dazwischen liegt und der obrigen Definition
entspricht, würde ich als VC bezeichnen.


Computerspiele wie Myst und auch dieses animated Gif, würde
ich also dazuzählen. Animated GIF Elektra


(Gif wurde fürs Web extrem komprimiert, mg)


Was macht denn nun einen VC aus? Der VC vermittelt nicht die gleiche
Intimität wie ein Comicbuch und wird dieses deshalb auch nicht verdrängen. Seine
Faszination liegt in der Möglichkeit, die Sprache des Mediums zu erweitern.
Bewegungen, Töne, Interaktivität und animierte Abläufe sind nur die erste Stufe.
Man könnte auch eine ganze Homepage in eine Comic-Welt verwandeln. Ein VC muss
nicht zwingend auf dem Netz sein; er kann auch auf einer CD publiziert werden.
Hier besteht der Vorteil, eigene Software benützen zu können und es muss nicht
lange downgeloadet werden.

Selbstverständlich verlangen erweiterte Möglichkeiten auch vielseitigere Fähigkeiten.
Es ist vergleichsweise sicher nicht einfacher einen virtuellen Comic zu erschaffen.
Ausserdem ist die Gefahr gross, sich in technischen Spielereien zu verlieren.


Beispiele und Links:


- http://www.scottmccloud.com/ [1]
Die Homepage von Scott McCloud. Do I need to say more? (Falls ja, dann sei gesagt
dass man hier Infos, Beispiele und Gedanken zum Thema virtual Comics von einem
kompetenten Comiczeichner findet.)


- http://clan.ch/romanabt/comic/Index.htm [2]
Die Seite eines Kunststudenten der sich von der Welt alleingelassen fühlt, da
sich praktisch niemand für das doch ach so spannende Thema interessiert.


- http://www.huzzy.com/ [3] ist eine liebenswürdige und amüsante Geschichte mit klassischen
Zeichnungen. Ideal für Einsteiger. Die sparsam eingesetzten Geräusche passen
sehr gut und auch der progressivere aber stilsichere Epilog ist gekonnt. (Roman
Abt)

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  [1] http://www.scottmccloud.com/
  [2] http://clan.ch/romanabt/comic/Index.htm
  [3] http://www.huzzy.com/