Comic Radio Show

January Jones - Eine Serie geht zu Ende

Hintergründe / Abenteuer
geschrieben von MichaelOdy am 27.08.2001, 18:21 Uhr

Cover Band 2Todesfahrt wird zur Fahrt ins NichtsKeine weiteren Folgen geplant



January Jones und die Todesfahrt nach Monte Carlo bleibt nun endgültig ohne weitere Folgen.

Als das Flugzeug explodiert, mit dem January Jones den Geschwindigkeitsrekord auf der Strecke New York-Paris brechen wollte, sitzt die berühmte Kunstfliegerin in der Patsche. Doch es gibt jemanden, dem Januarys Pech sehr gelegen kommt. Und so beginnt eine wilde Jagd durch halb Europa. So kommentierte der Carlsen Verlag 1989 die erste Auflage der Fliegerserie von Eric Heuvel und Martin Lodewijik. Stark der "Klaren Linie" Hergés nachempfunden, sollte diese Serie alles bisher dagewesene in den Schatten stellen können. Es wurde sauber recherchiert, an Kosten (vierfarben Druck) nicht gespart und die Nazis schwer auf die Schippe genommen. Olle NazisTrotz dieser liebevollen Details und aufregender Action wurde diese B-Geschichte in A-Qualität kein Erfolg. Das verwundert schon. Vielleicht haben die Herren Leser sich nur zu verständlich gedacht: "Das klingt zu sehr nach Indiana. Das scheint ein billiger Abklatsch zu sein." Ich denke, dass es wirklich nur daran gelegen hat. Das Potential zu einer erfolgreichen Serie ist absolut vorhanden.Vielleicht haben aber auch die zwei niederländischen Künstler nicht mehr die finanziellen Mittel für diese Serie. "Wieso?", höre ich da einige Leser fragen, " Bleistift, Radiergummi, Tusche und Papier, kann doch soviel nicht kosten." Der Comicleser muss sich das ungefähr so vorstellen: Neben den oben erwähnten Materialien benötigt der Comicschaffende/Künstler einen Beruf. Finanziell abgesichert kann er sich nun seinem Hobby, dem Comiczeichnen widmen. Er benötigt die verschiedensten technischen Einrichtungen, die er sich selbst im Laufe der Zeit erstellen muss, je nachdem wie er arbeiten will. Zeichentische, Kopierer, Computer, Internet, sind Instrumente ohne die er heute aufgeschmissen wäre. Er braucht enorm viele Bücher wegen der Recherche. Es kann passieren, das ein kleines Panel 50,- DM oder mehr kostet.Der Comicschaffende braucht nicht zuletzt Genialität, ohne die wäre der beste Zeichner, sprich Handwerker, aufgeschmissen. Hergé betonte in einem Interview mit Benôit Peeters: "Vom einem bestimmten Standpunkt aus, vom technischen nämlich sind wir Zeichner alle Handwerker. Es gibt ein erstes Stadium in dem etwas, mehr oder weniger gut, hergestellt wird. Dann natürlich noch ein zweites Stadium: Das Kreative. Dabei ist es das schwierigste, zu Erzählen. Eine Geschichte interessant rüberzubringen. Der Schaffende braucht sehr viel Glück einen Verlag zu finden. Noch mehr Glück braucht er einen Verlag zu finden, der seine Geschichte drucken will, und noch mehr Glück für den Farbdruck. January OriginalDas Nervenaufreibenstee aber sind die Recherche. Es ist schmerzlich, wenn man erfährt, das die Namenschriftzüge der Zeppeline nicht schwarz sondern rot gefärbt waren, wenn man bereits alles für schwarz veranlasst hat. Wie findet man das schon heraus, bei s/w-Fotos?! Man kann nur von vorne beginnen. January und SiegfriedEine Serie wie January Jones ist deshalb alles andere als leicht zu produzieren. Vielleicht ist das der Grund, warum die Serie ohne Fortsetzung blieb. Hier seht Ihr Siegfried Berg und Jaunuary Jones auf dem Set von Todesfahrt . (mo [1])

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