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geschrieben von M.Hüster am
Dienstag, 28. Juni 2011
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Das Comic-Magazin über europäische Comic-Kultur
Inhalt und Editorial
Liebe Leser,
im vorliegenden Heft wagen wir uns mit dem Neustart der Serie "Grand Prix" erneut an ein brisantes Thema: Das dritte Reich. Vor knapp zwei Jahren gab es – zum Teil sehr emotional geführte – Diskussionen um die Serie "Stern von Afrika" vom Schweizer Franz Zumstein, die sich der Geschichte des Jagdfliegers Hans-Joachim Marseille annahm. Angefeuert von "Spiegel Online" konnte man fast schon von einer Hetzkampagne gegen "ZACK" sprechen, da dem Comic-Magazin unterstellt wurde, sich „von den Kriegs-Mythen der Nazi-Zeit blenden zu lassen.“
In "Grand Prix" geht es nicht um den Krieg, aber um den Beginn einer faszinierenden Rennsport-Ära, die ohne die finanzielle und mediale Unterstützung der braunen Machthaber so nicht möglich gewesen wäre. Die Hintergründe und Fakten sind von Zeichner und Autor Marvano genau recherchiert, und die agierenden Personen wie Hans Stuck, Rudolf Caracciola oder Bernd Rosemeyer entsprechen ihren historischen Vorbildern. Man mag darüber urteilen wie man will, natürlich gab es Mitläufer, Opportunisten und stramme Parteimitglieder, aber mit einem Abstand von fast 80 Jahren und dem heutigen Wissen ist das leicht. Den meisten der Rennfahrer ging es vor allem um ihren Sport, und da waren die Nazis oftmals nur Mittel zum Zweck, um hinter dem Steuer eines PS-starken Boliden Platz nehmen zu können.
Auch Heinz Rühmann, der große deutsche Volksschauspieler, war ein Opportunist, der etwa in als Komödien verkleideten Propagandafilmen wie der "Quax"-Reihe mitspielte, gleichzeitig aber mit Hertha Feiler verheiratet war, deren Großvater ein Jude war. Der große Wiener Grantler Hans Moser spielte in Nazifilmen, ließ sich aber nicht von seiner jüdischen Ehefrau Blanca Hirschler scheiden. So ist vieles ein zweischneidiges Schwert, und man kann es nicht so einfach in schwarz und weiß aufteilen.
Jedenfalls lässt sich die "ZACK"-Redaktion nicht von Nazi-Mythen blenden, sondern ist sich der Brisanz bewusst, die dieses Thema in sich trägt.
In diesem Sinne
Georg F.W. Tempel
Die Comics des Monats:
• Grand Prix 1: Die Wiedergeburt (S. 5 – 16, 12 Seiten)
• Rubine: Der Lake Wakanala (S. 22 – 33, 12 Seiten)
• Dein Freund & Helfer: Bullenpanik (S. 37, eine Seite)
• Solo: Die Überlebenden des Chaos II (S. 39 – 51, 13 Seiten)
• Dein Freund & Helfer: Bullenspanner (S. 55, eine Seite)
• Kommissar Fröhlich: Gefährliche Reise (S. 57 – 63, 7 Seiten)
• Die Verdammten der Straße: Ausbruch (S. 64, eine Seite)
• Valentine Pitié 1: Ein Stein im Morgengrauen (S. 70 – 81, 12 Seiten)
• Épictetus (S. 82/83, Strip)
Redaktionelle Beiträge:
• Grand Prix Intro (S. 4, eine Seite)
• Philippe Aymond: Der Zeichner von Lady S. (S. 34 – 36, 2,5 Seiten)
• Feeling History mit Hauptmann Veit (S. 66 – 69, 3,5 Seiten)
• Zuletzt gefragt: Stéfano Casini (S. 82, ca. halbe Seite)
News: S. 19 + 20
• Green Manor
• RIA Oversize
• Drachenläufer
• Neo noir
• Illustrierte Klassiker
• Braune Schlümpfe
• Scherenschnitt
• Mehr Manga
• Schattenspiele
• Arrugas
Spotlights: S. 52 – 54
• Sherlock Holmes & die Vampire von London 1: Der Ruf des Blutes
• Luc Orient Gesamtausgabe 1
• Die erstaunlichen Abenteuer des Herrn Hase 3: Verflucht
• Buck Danny Gesamtausgabe 2
• Hau die Bässe rein, Bruno
• Die Abenteuer von Jaques Gibrat: Die Bande der Weindiebe
• MOSAIK 427: In den Tiefen der Themse
Novitäten (S. 18)
Termine
• entfallen
Vorschau (S. 82)
… u. a. mit folgenden Comics …
• Grand Pix
• Solo
• Valentine Pitié
• Rubine 12
• Kommissar Fröhlich
… und diesen Artikeln …
• Interview mit Daniel Clowes
• Comics über Kuba
• 50 Jahre Perry Rhodan
• Graphic Novels
• Zuletzt gefragt: Henri Reculé
ZACK 145 / Juli 2011 / 84 Seiten
ZACK erscheint beim MOSAIK Steinchen für Steinchen Verlag und kostet im Handel im Einzelverkauf 7,90 €. Abonnement-Bedingungen sind im Magazin erläutert oder können beim Verlag erfragt werden.
© der Abbildungen liegt bei den jeweiligen Verlagen und Autoren + MOSAIK Verlag
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