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geschrieben von M.Hüster am
Samstag, 22. Januar 2011
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Das Comic-Magazin über europäische Comic-Kultur
Editorial
Liebe Leser,
es fällt etwas schwer, zum Winteranfang ein Editorial zu schreiben, das den ganzen Februar über noch Bestand haben soll. Der Fluch der vorgezogenen Abgabetermine, da natürlich auch Verlags- und Druckereimitarbeiter Weihnachten und Silvester feiern wollen, ohne dabei das uns allen so wichtige ZACK auf dem Terminplan haben zu müssen.
Während also im Hinterkopf schwerwiegende Überlegungen wie „Wann stellt man am besten den Weihnachtsbaum auf, ohne dass die kleine Tochter davon etwas bemerkt?“, „Habe ich alle Geschenke gekauft?“ oder „Reichen die Wein- und Sektvorräte aus?“ herumwabern, beschäftigt sich das Großhirn mit den wichtigen Themen dieses Editorials.
Eine sehr interessante Meldung des Buchreports besagt etwa, dass der stationäre Buchhandel trotz Weihnachtsgeschäft weiterhin den Umsatzzahlen des Vorjahres hinterherhinkt- und die waren schon nicht wirklich gut -, während Online-Buchhändller sich über zweistellige Zuwachsraten freuen können. Vielleicht wäre das etwas für die guten Vorsätze der Comicverlage fürs neue Jahr: Wir schaffen ein gemeinsames Comic-Einkaufsportal, wo sich der geneigte Comicleser nicht durch die diversen Onlineshops der einzelnen Verlage klicken muss und schließlich doch genervt bei Amazon einkauft, da er hier alles auf einen Blick hat, sondern bieten ihm den Comic-Onlineshop, wo er (fast) alles findet, was sein Sprechblasen affines Herz begehrt. Man könnte auch mit besonderen Angeboten, Events oder Gooddies arbeiten.
Es hat schon etwas Rührendes, wenn man beobachtet, wie Comicverlage versuchen, Kunden in ihre Onlineshops zu locken, dabei aber anscheinend vergessen, dass Comicleser nicht nach Verlagen sondern nach Interessen einkaufen – also verlagsübergreifend.
Sicher liegt der Teufel bei so einem Unterfangen im Detail, aber wenn man es geschafft hat, Konkurrenzdenken und eigene Befindlichkeiten für etwas wie den Gratis-Comic-Tag über Bord zu werfen, dann wäre es möglicherweise auch machbar, sich für ein solches Projekt zu einigen. Warum Amazon oder anderen Onlinehändlern die großen Margen überlassen?
Dass es vertriebstechnisch Veränderungen in der Zukunft geben wird und geben muss, ist unzweifelhaft. Gab es früher zwei Vertreterreisen im Jahr, sind viele Buchverlage schon zu drei oder gar vier Reisen pro Jahr übergegangen und müssen dementsprechend attraktive Programme anbieten. Auch die Comicverlage werden sich dem langfristig nicht verschließen können und müssen darüber nachdenken, wie sie ihre Angebote attraktiv für den Handel machen – oder eben auf völlig neue Vertriebsschienen ausweichen.
In diesem Sinne
Georg F.W. Tempel
Chefredaktion
Die Comics des Monats:
• Dantès: Sechs Jahre in der Hölle (S. 5 – 17, 13 Seiten)
• Der Mann von Neuengland (S. 23 – 34, 12 Seiten)
• Damocles: Unmögliches Lösegeld (S. 40 - 49, 10 Seiten)
• Dein Freund & Helfer: Bullenpech (S. 50 - 51, 2 Seiten)
• Blue Space: Das dritte Auge der Indra (S. 56 - 65, 10 Seiten)
• Nico: Atomium – Express (S. 69 – 80, 12 Seiten)
• Épictetus (S. 82/83, Strip)
• Die Verdammten der Straße (S. 84, eine Seite)
Redaktionelle Beiträge:
• Horst Gotta im Interview: Ich bin ein 100%iges Kind der ZACK-Generation (S. 36 – 38, 3 Seiten)
• Die Jerry Spring – Gesamtausgabe (S. 66 – 67, 2 Seiten)
• Zuletzt gefragt: Jens Bringmann & Karl Valentin Kopetzki (S. 82, ca. halbe Seite)
Jerry Spring – Gesamtausgabe:
Jerry Spring ist ein franko-belgischer Western-Comic, geschaffen von Joseph Gillain alias Jijé. Die Serie erschien ab 1954 in der Zeitschrift Spirou. Ab 1956 holte sich Jijé die Unterstützung von Szenaristen wie Maurice Rosy oder René Goscinny. Jerry Spring hat zahlreichen anderen Western-Comics, insbesondere auch „Leutnant Blueberry“, als Vorbild gedient. Der junge Jean Giraud wirkte zu Beginn seiner Laufbahn zeitweilig als Assistent an der Serie mit und wird für das Album „Unterwegs nach Coronado“ sogar als Co-Autor genannt.
Da sich Jijés Held von bekannten Westernhelden wie John Wayne abheben sollte, wählte der Autor als Vorbild für Jerry Spring den eher unbekannten Hollywood-Schauspieler Randolph Scott. Jerry Spring gelingt es in seinen Abenteuern immer wieder, den Western-Fan durch sein ungewöhnliches Verhalten zu überraschen. Hinzu kommen positive Eigenschaften wie Mut, Ehrlichkeit und Großzügigkeit. Außerdem glänzt der Held durch umsichtiges Verhalten in Konfliktsituationen.
Jijé geht es in seinen Western-Storys vor allem um die Erzeugung von Atmosphäre. Eine weitere Besonderheit der Serie ist, im Gegensatz zu Serien wie „Blueberry“, das Fehlen einer historischen Einordnung oder Chronologie.
News: S. 19 - 21
• Gratis – Comic Tag 2011-01-22 Bei toonfish sind die Schlümpfe los
• Der schwarze Reiter
• Buchreport
• Von Attentätern und Tempelrittern
• Buck Danny Gesamtausgabe
• Comic Report
• Kanada liest Comics
• Katzen würden Köpcke kaufen
• Vorschau
• Blutiger Western: American Vampire
• Alle Jahre wieder: Comic! Jahrbuch 2011
• Autobahn
Spotlights: S. 52 - 55
• Die Toten 2
• Eco Warriros 1: Orang-Utan 1
• Call of Duty – Modern Warfare 2 – Ghost
• Suske und Wiske 9
• Das Geheimnis des 22 CV
• Spirou + Fantasio Spezial 11: Panik im Atlantik
• Michael Vaillant 18: Öl auf der Piste
• Blacksad 4: Die Stille der Hölle
• MOSAIK 422: Das Rattenrennen
Novitäten (S. 18)
Termine (S. 39)
• Sammler- und Comic-Börsen, Ausstellungen etc.
Vorschau (S. 82)
… u. a. mit folgenden Comics …
• Black Crow 2
• Mr. Hyde gegen Frankenstein
• MingaManga
• Fanfoué
• Blue Space 2
• Nico
… und diesen Artikeln …
• Interview mit Charlie Adlard
• „Der kleine Gallier“: Marcel Uderzo
• Zuletzt gefragt: Jeff Smith
ZACK 140 / Februar 2011 / 84 Seiten
ZACK erscheint beim MOSAIK Steinchen für Steinchen Verlag und kostet im Handel im Einzelverkauf 7,90 €. Abonnement-Bedingungen sind im Magazin erläutert oder können beim Verlag erfragt werden.
© der Abbildungen liegt bei den jeweiligen Verlagen und Autoren + MOSAIK Verlag
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