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geschrieben von StefanS am Montag, 21. Mai 2018 (1500 Aufrufe) druckerfreundliche Ansicht
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Melancholischer Blick zurück aufs Superheldenleben


Black Hammer Mit „Animal Man“ wurde der 1976 geborene Kanadier Jeff Lemire einem größeren Publikum bekannt, mit „Sweet Tooth“ legte er eine seiner bisher schönsten Arbeiten vor und ist aus dem Programm von Panini Comics nicht mehr wegzudenken. Nun erscheint, das ist eine gewisse Überraschung, bei Splitter „Black Hammer“, ein Comic, den Lemire 2007 begann und aufgrund seiner gefeierten Arbeiten bei DC Comics nicht mehr dazu kam, diese etwas andere Superheldengeschichte fertigzustellen. In Erlangen wird Lemire 2018 die Ehre einer Ausstellung seiner Werke zu teil und „Black Hammer“ ist für den Max-und-Moritz-Preis nominiert. Wird der Comic diesen hohen Erwartungen gerecht?

Black Hammer war mal ein gefeierter Superheld. Offenbar ist er im Kampf gefallen. Seine Teammitglieder haben sich auf eine abgelegene Farm in den USA zurückgezogen und werden von den Menschen im Ort misstrauisch beäugt. Manche von Ihnen meiden die Öffentlichkeit komplett wie der Roboter Talky Walky, der lautstark mit seinem Schicksal hadert, den ganzen Tag am Herd stehen zu müssen, aber sich dann verstecken soll, wenn Gäste erscheinen. Dann gibt es das Schulmädchen Gail, die raucht und flucht und säuft als wäre sie eine 50-jährige Frau, was sie im Übrigen auch ist. Es wird noch ungewöhnlicher, etwa mit dem Formwandler vom Mars, Barbalien, der sich mit, zumindest als homosexuell ausgelegten, Annäherungsversuchen im Ort nur noch mehr ins Abseits manövriert. Dann ist da noch Madame Dragonfly, eine Art Hexe und Colonel Weird, ein dimensionsreisender Geist. Zusammengehalten wird dieser bunte Trupp vom alten Haudegen Abraham Slam. Woher diese Figuren kommen und was sie möchten wird in Rückblenden und in einer Geschichte voller Anspielungen aus der Geschichte der Superhelden- und Horrorcomics erzählt, im vorliegenden Band sind die ersten sechs Hefte von Dark Horse versammelt, die Fortsetzung erscheint bei Splitter im Juni 2018.

Black Hammer

An Lob und Aufmerksamkeit mangelt es „Black Hammer“ nicht. Zum Gratis Comic Tag wurde eine Leseprobe verteilt. Auf dem Buchrücken gibt es Lobeshymnen von Scott Snyder, Mike Mignola, Mark Millar und James Robinson zu lesen. In Sachen bibliophiler Aufmachung und Qualität der Zeichnungen gibt es nichts als Lob zu verteilen. Das hier ist ein Comic für Gourmets. Für Eingeweihte, Kenner und Sammler. Und das ist auch gleichzeitig der Schwachpunkt: die Geschichte wirkt zu gewollt, ist zu sehr Leistungsschau, zu viel Hommage und zu wenig spannende und eigenständige Geschichte. Und selbst das Entdecken der Anspielungen wird einem im Bonusteil abgenommen, in dem erklärt wird, woher die Anspielungen stammen. Möchte man gehässig sein kann man sagen: dieser Comic wirkt wie eine Bewerbungsmappe für DC oder Marvel, hier führt ein Musterschüler vor, was er alles über Mainstreamcomics weiß. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Denn es ist eben auch ein Comic von Jeff Lemire und von dem gab es bisher noch keinen Totalausfall. Die melancholische Stimmungen und die Zeichnungen erzeugen eine starke Wirkung. Es macht Spaß eine Hommage an Frank Millers „Die Rückkehr des dunklen Ritters“ zu entdecken und wie genial sieht allein schon das Cover dieses so schön und liebevoll erstellten Buchs aus! Leider bleiben einem die Figuren egal, wirken nicht echt, sind Abziehbilder, die nichts von der Faszination ihrer Vorbilder besitzen. Optisch erinnert einiges an die Arbeiten von Alan Moore, aber dessen Niveau wird nicht annähernd erreicht. Mit „Animal Man“ und „Sweet Tooth“ hat Lemire deutlich stärkere Comics vorgelegt. Wie man einer Superheldengeschichte einen Drall in eine frische, neue, auch eine vom Mainstream abgewandte Richtung führt, hat Mark Millar mit „Genosse Superman“ und „Kick-ass“ hervorragend demonstriert.

Black Hammer

Es sind die Details, die „Black Hammer“ zu einem Genuss für Comicleser machen, etwa der Einsatz der Sprechblasen. Endlich mal wieder korrekte Groß- und Kleinschreibung in einem Comic, offenbar ein Merkmal von Graphic Novels und Publikationen für Kinder, unverständlich, warum das nicht Standard ist. Etwas unglücklich ist der Kniff, die dünne Flüsterstimme von Colonel Weird in ganz dünner Schrift zu drucken, das ist künstlerisch toll, aber halt schlecht zu lesen. Die permanente Großschreibung der Sätze von Talky Walky hingegen verdeutlicht wunderbar dessen Genervtheit. Diese Momente sorgen dafür, dass dieser Comic dann doch deutlich mehr ist als ein Durchschnittswerk, trotz der klischeehaften, eher faden Figuren und der behäbigen Story.

„Black Hammer“ feiert das Superheldengenre und vermittelt einen guten Eindruck von Jeff Lemires Vielseitigkeit. Es könnte eine innovative, spannende Geschichte werden, Teil 1 startet zu behäbig und kann noch nicht so eine Sogwirkung erzeugen wie sie andere Arbeiten von Lemire gleich von Beginn an hatten, gerade bei „Animal Man“ und „Sweet Tooth“. Diese, gar nicht so ungewöhnlichen, Superhelden müssen es erst mal von der Kopie einer Kopie zu echten Figuren schaffen, damit sie zum hohen Niveau der Zeichnungen aufschließen können.


Wertung: 70 %

Black Hammer
Genre: Superhelden
Text: Jeff Lemire
Zeichnungen: Dean Ormston
Übersetzung aus dem Englischen: Katrin Aust
184 Seiten, Hardcover, farbig
Extras: Nachwort von Jeff Lemire, Hintergrundinfos zu den Figuren, Sketchbook mit Kommentaren von Dean Ormston
2018 Splitter, 19,80 Euro


Am Besten kauft man Black Hammer beim Comichändler seines Vertrauens
...jedoch...
Black Hammer kann man auch hier kaufen

Black Hammer

LESEPROBE


(c) der Abbildungen mit freundlicher Genehmigung!: Splitter Verlag GmbH & Co. KG, Bielefeld 2018








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