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Before Watchmen: Ozymandias :: Comic Radio Show :: Comics erfrischend subjektiv, seit 1992!  
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geschrieben von StefanS am Freitag, 10. Oktober 2014 (966 Aufrufe) druckerfreundliche Ansicht
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Was für ein Mann


Before Watchmen: OzymandiasMit Ozymandias widmet sich Before Watchmen dem ehrgeizigsten der Watchmen. Optisch erinnert er wohl am meisten einer der Vorlagen, die Alan Moore als Inspiration seiner Originalgeschichte nannte: den US-General Oliver North. Zuerst vom Volk als „Held“ gefeiert und dann über die Iran-Contra-Affäre gestolpert. Wie tickt so jemand und was zeigt diese Comic-Vorgeschichte?


Er ist ein Muttersöhnchen! Außer seiner Mutter hat ihm keine Frau je wirklich etwas bedeutet. Während als weibliche Figur die leibliche Mutter reicht, ist Adrian Veidt bei seinem männlichen Vorbild deutlich ambitionierter, da muss es schon Alexander der Große sein! Wie Superman in seiner Festung der Einsamkeit isoliert sich auch Veidt in polaren Gefilden von der Menschheit, die ihn zwar anwidert, für deren Rettung er sich aber dennoch verantwortlich fühlt. Außer ihm könne das nur Dr. Manhattan, meint er. Aber der hat längst jeden Bezug zu den Menschen verloren, was Veidt in Angst versetzt.

Muss es denn immer so platt sein? Das möchte man auch hier dem Autor, also Len Wein, zurufen! Wie schon bei Rorsach und Nite Owl gilt auch hier wieder: Stumpf ist Trumpf. Innerhalb von 15 Monaten schafft es Veidt von 0 Dollar zum Millionär. Zwar hatte er reich geerbt, er wurde in jungen Jahren Vollwaise, doch er wollte beweisen, dass er es aus eigener Kraft schafft. Daher spendete er all seinen materiellen Besitz an Stiftungen. Ansonsten ist er aber doch eine Art Batman mit Vorliebe für Alexander den Großen. Nun ist er Millionär.

Before Watchmen: Ozymandias

Oder Milliardär. Ist ja auch egal, denn die Wendungen und die Schilderungen der Figur wirken so konstruiert und gänzlich unglaubwürdig, dass einem diese holzschnittartige Pappnase völlig gleichgültig ist. Na ja, fast. Schließlich handelt es sich um eine der zentralen Figuren aus Watchmen und der Comic ist auch eine ganz nette Unterhaltung, viel mehr aber nicht. Kein Vergleich zur grandiosen Originalgeschichte. Len Wein war daran zwar als Redakteur beteiligt, wirkliches Feingefühl oder Respekt für die Vorlage, ist seiner Story aber nicht anzumerken.

Before Watchmen: Ozymandias

Die Zeichnungen von Jae Lee sind kühl, künstlich und wirken völlig distanziert. Das passt hervorragend, lassen sich mit diesen Attributen doch auch Veidts Charakterzüge beschreiben! In der aktuellen US-Serie „Batman & Superman“ war mir persönlich Lees Stil auf Dauer zu ermüdend, vielleicht lag das aber auch mehr an der lahmen Geschichte.

Zu viel Fernsehen ist ungesund. Öfter mal rausgehen, Kontakt zu anderen Menschen suchen – das tut gut. Wer zu oft alleine ist wird irgendwann wunderlich, ein Sonderling. So etwas sagt in diesem Comic niemand zu Veidt. Dabei wäre das so wichtig und für die Story interessant. Außer einer Freundin, die dann an Gangster Moloch gerät und von ihm Drogen erhält, mit denen sie ihren Frust über den stoffeligen Adrian verdrängen will, nähert sich diesem Abziehbild eines Superhelden niemand. Es ist so albern! Er ist superstark, supererfolgreich, superschmierig. Ein oberflächlicher Yuppie – das erinnert an Oliver Stones Film „Wall Street“ oder an „American Psycho“ von Bret Easton Ellis – das hätte gerne weiter ausgebaut werden können, dem ist aber leider nicht so. Ist eigentlich Ironie vorhanden? Erkannt habe ich sie nicht und ohne Humor und Distanz, ohne bedeutende Rückschläge, ohne nachvollziehbare echte Konflikte wirkt diese Geschichte so albern! Ich musste hier an Helge Schneiders Biographie „Bonbon aus Wurst“ denken, in denen das schillernde Leben eines Top-Prominenten geschildert wird, mit Sätzen wie: „Beim Skifahren trafen wir Papst Paul II. Später am Abend kam er dann mit seiner Frau bei uns vorbei“. Das ist ein Buch, das lustig sein soll (und es auch ist), während „Ozymandias“ wohl eher unfreiwillig komisch ist mit dieser Aneinanderreihung von gigantischen Triumphen. Der gute Mr. Burns von den Simpsons nannte als Todesursache seiner Eltern wenigstens: „Sie waren mir im Weg...“. Ok, ich schweife ab. Aber solche unpassenden Assoziationen weckt dieser Comic leider. Spott statt Mitgefühl – kein Wunder das diesen Jungen schon als Kind niemand mochte – die Schilderung seiner Kindheit ist dann auch eine der besser gelungenen Momente dieses Comics.

Before Watchmen: Ozymandias

Cover Nummer 2 deutet eine SM-Sexszene an. Eine entsprechende Stelle kommt im Comic allerdings gar nicht vor. Das fasst diese Geschichte dann leider auch recht passend zusammen: viele leere Versprechungen wurden gemacht. Aber es ist kaum möglich als Fan der Watchmen den Blick von diesen Comics abzuwenden – die Faszination ist ungebrochen. Allerdings tragen lustlose Arbeiten wie dieser Band eher dazu bei, dass der Glanz etwas bröckelt. Der Glanz von „Watchmen“ wohlgemerkt, nicht der von vermeintlichen (amerikanischen) Helden wie Oliver North.

Wertung: 75 %

Before Watchmen: Ozymandias
Text: Len Wein
Zeichnungen: Jae Lee
Farben: June Chung
Lettering: Walproject
Übersetzung aus dem Englischen: Steve Kups
Originalausgabe: Before Watchmen: Ozymandias 1 - 6 (September 2012 – April 2013)
156 Seiten, Softcover mit Klappcover, farbig
Extras: Vor- und Nachwort von Christian Endres, Cover-Galerie
2013 DC / Panini Comics, 16,99 €


Am Besten kauft man sich das Comic beim Comichändler seines Vertrauens
...jedoch...
Before Watchmen: Ozymandias - Sammelband zu Heft 1-4 kann man auch hier kaufen

Before Watchmen: Ozymandias


(c)opyright der Abbildungen mit freundlicher Genehmigung: 2012, 2013 DC Comics / Panini Comics

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